Kapitalismus tötet!


Durch die aktuelle Coronakrise zeigt sich, wie im Kapitalismus ein Großteil der Menschheit im Laufe der Konkurrenzherrschaft degeneriert ist und wie sich das auf unser gesellschaftliches Leben auswirkt. Zudem sehen wir auch, wie einige der herrschenden Klasse selbst teilweise einsehen müssen, dass ihre Privatisierungslogik zum Scheitern verurteilt ist. Nun wollen wir uns auch genau anschauen, welche Lehren und Beobachtungen aus der Krise gezogen werden können.

Emanuel Macron könnte ohne falschen Scham als treuer Gefolgsmann der kapitalistischen Barbarei bezeichnet werden. Ohne jegliche Pausen greift er die Arbeiter*innenklasse in Frankreich an und drängt sie immer weiter ins Prekariat ab. Nun musste aber auch er öffentlich feststellen, dass die Privatisierung des Gesundheitssystems keine gute Idee war und bezeichnet die Idee, dass die Produktion von Nahrungsmitteln und die Heilung von Kranken nicht in staatliche Hände übertragen würde als verrückt. 1 Seit Jahrzehnten kritisieren wir als Kommunist*innen die Privatisierung von öffentlichen Gütern und werden als Spinner belächelt und nun kommt eine Krise und selbst das neoliberale Gesindel Macron muss einsehen, dass wir Recht haben. Der Markt regelt eben nicht im Interesse der Menschheit, sondern im Interesse einiger Kapitalisten, dies wird besonders in Krisenzeiten deutlich. Das Profitstreben als oberstes Gebot geht auch über Leichen und stürzt die Menschheit ins Elend. Uns ist natürlich auch klar, dass Macron nicht plötzlich zum Sozialisten wird und morgen die Revolution ausrufen wird. Die Erkrankung von tausenden von Menschen hat direkte Auswirkungen auf die Produktion im jeweiligen Land. Die Aufrechterhaltung der Gesundheit der Arbeiter*innen dient für Macron lediglich dazu, um die Produktion im Land weiterlaufen zu lassen. Denn während in einigen Ländern die Ausgangssperre ausgerufen wurde, sind die Arbeiter*innen weiter gezwungen in engen Fabriken und Logistikzentren ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen, um weiter Waren zu produzieren und zu verschicken. Dabei ist es nicht so, dass wir uns in einer drastischen Versorgungskrise befinden würden. Die Lager sind prall gefüllt und Autos kaufen muss aktuell sowieso niemand, sodass die Autowerke einfach schließen könnten, was sie aber nicht tun. Niemand muss sich jetzt irgendwelchen Quatsch bei Amazon bestellen. Dies scheint den kapitalistischen Peitschenschwingern aber vollkommen egal zu sein. Deshalb ist es notwendig, dass jegliche Betriebe in die Hand der Arbeiter*innen überführt werden, denn nur wir als Klasse können aufrichtig und rational entscheiden, ob wir zur Arbeit müssen oder nicht. Zudem würde ein großer Teil der Produktion schlichtweg entfallen, wenn wir die Macht hätten, denn in Zeiten wie diesen würde nur das notwendige produziert werden, sodass es die Möglichkeit gebe als freigestellte Arbeiter*innen in den Krankenhäusern auszuhelfen, falls der Bedarf besteht und sozialistische Nachbarschaftsinitiativen sich stärker um die Risikogruppen kümmern könnten.

Die Krise zeigt uns aber auch, wie brüchig die Beziehungen unter den einzelnen Nationen sind, die im Kapitalismus konkurrieren müssen. Als eines der ersten Länder zeigte Deutschland seine hässliche Fratze und hat die Ausfuhr von medizinischer Ausrüstung fast ganz verboten. 2 Dann kam mal wieder Trump. Der scheint noch voll auf das Heiligtum Geld zu setzen und versucht von Firmen die möglichen Impfstoffe wegzukaufen, um diese exklusiv den USA zu sichern. 3 Hier wird also noch ganz klar versucht aus der Krise Profit zu schlagen, wie es einige Mitglieder*innen unserer Klasse leider auch versuchen. Trotz Krise wird noch versucht Kapital aus der existenzbedrohenden Lage zu schaffen. In den USA hat jemand 17.700 Flaschen an Desinfektionsmittel gekauft, um diese teuer weiterzuverkaufen. 4 So erzieht uns der Kapitalismus nun mal. Es wird versucht sich zu bereichern, wo es nur geht. Auch hier wäre die richtige Entscheidung die Enteignung. Niemand braucht 17.700 Flaschen an Desinfektionsmitteln in seiner Garage. Vor allem nicht, um Profit damit zu machen. Das es auch anders geht zeigt die Volksrepublik China. Obwohl sie am härtesten von der Krise betroffen ist, sind sie es die tonnenweise medizinische Ausrüstung nach Europa schicken und ihr Expertenwissen zur Verfügung stellen. 5 In China herrscht eben nicht nur der Markt, sondern der Staat reguliert ihn auch stark. Ohne das chinesische System zu glorifizieren, muss man auch festhalten, dass während also Deutschland versucht seine Ausrüstung zu hamstern schicken die Chinesen in vollster Solidarität Dinge, die sie eigentlich selber brauchen. Wenn einige Staaten sich so verhalten, dann sollte es uns nicht wundern, dass auch in Deutschland die Bevölkerung die Solidarität aus den Augen verliert und versucht unnötige Vorräte an Toilettenpapier anzulegen. Den Supermärkten ist das meistens egal, denn anstatt die Ausgabe zu koordinieren, sind diese einfach froh die Ware schnell loszuwerden, um somit noch mehr Gewinn in kurzer Zeit zu erzielen.

Auch der Rassismus nimmt mit der Krise zu. Wieder einmal sind die bürgerlichen Medien und Politiker*innen mit dran beteiligt, denn sie sind es, die das Virus versuchen bestimmten Bevölkerungsgruppen zuzuschreiben und nennen es „China-Virus“ oder „Wuhan-Virus“. Durch mediale Begleitung wird Rassismus gegen Asiat*innen geschürt, ohne auf die Konsequenzen zu achten. Es ist nicht ein „China-Virus“ was rumgeht. Ein FDP-Politiker sprach bei Twitter davon, dass der Sozialismus dran schuld sei, dass das Virus ausgebrochen ist, da es keine vernünftige Gesundheitsversorgung in China geben würde und die Leute alles Mögliche essen würden. Auch hier müssen wir uns entschlossen entgegenstellen. Viren unterliegen nicht bestimmten Gesellschaftsordnungen, ihre Bekämpfung aber schon. Während Kuba 67 Ärzte pro 10.000 Einwohner hat sind es in den kapitalistischen USA nur 25. Anstatt den Kampf gemeinsam aufzunehmen nutzen es die Herrschenden, um weiter die Klasse zu spalten, aber wir lassen uns auf diese Spielchen nicht ein. Ganz perfide ist hierbei Viktor Orban, der behauptet Ausländer*innen und Soros hätten Corona nach Ungarn gebracht. 6 Anscheinend vergessen Idioten wie Orban schlichtweg, dass wir in einer globalisierten Welt leben, in welcher auch die Ungarn reisen dürfen und dies auch tun. Auf so eine dämliche Argumentation sind nicht mal die rechten Vollidioten Bolsonaro und Trump gekommen. Nicht der Sozialismus ist schuld am Ausbruch von Corona, aber der Kapitalismus ist schuld an seiner unzureichenden Bekämpfung und auch die Nationalität hat nichts mit dem Virus zu tun, denn es ist eine weltweite Pandemie und kein auf Staatsgrenzen beschränktes Phänomen.

Wir sollten uns aber auch im Klaren sein, dass die aktuelle Krise begleitet wird von einer Wirtschaftskrise, die schon seit letztem Jahr im Anrollen ist, sie kommt später als vermutet, weil massiv Geld in die Wirtschaft gepumpt wurde durch die Staaten. Aber es scheint so, als ob sie mit der Coronakrise nun verstärkt uns treffen wird. Beides wird uns erneut vor Augen führen, dass eine Planwirtschaft alleine fähig ist, die Bedürfnisse der Menschheit als ganzes zu stillen. Nun ist es unsere konkrete Aufgabe als Kommunist*innen Solidarität zu zeigen. Solidarische Nachbarschaftsinitiativen sollten sich für die Risikogruppen einsetzen und für diese alle notwendigen Aufgaben erledigen, damit diese sich in ihrer Wohnung selbst isolieren können. Individuelle Hilfen sollten kollektiv Organisiert werden. Kinderbetreuung, Einkaufen und Bildung sollten von nicht erkrankten Kommunist*innen übernommen werden und natürlich müssen wir den Fingern in die offene Wunde legen und das System ohne Rücksicht kritisieren. Mit unserer Entschlossenheit und Solidarität müssen wir das Bewusstsein unserer Klasse verändern und stärken. Dabei werden wir Macron und alle anderen Herrschenden an ihrer Zunge packen und sie an ihre Aussagen während der Krise erinnern, wie dass die Privatisierung von Gesundheit und Lebensmittelproduktion wahnsinnig ist und es einer schnellen Verstaatlichung dieser Bereiche bedarf. Vor allem sollten wir uns entgegenstellen, wenn die Krisenlasten wieder einmal auf uns abgewälzt werden. Wir wollen keine Rettung von Konzernen, sondern die Rettung von der Oma und dem Opa nebenan!
Wir wollen den Sozialismus!

Fußnoten:
1 https://www.zeit.de/…/emmanuel-macron-coronavirus-s…/seite-2
2 https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-export-von-schutzau…
3 https://www.n-tv.de/…/Trump-greift-nach-deutscher-Pharma-Fi…
4 https://www.nytimes.com/…/coronavirus-purell-wipes-amazon-s…
5 https://www.n-tv.de/…/China-schickt-Flugzeugladung-nach-Ita…
6 https://www.derstandard.at/…/orban-auslaender-und-george-so…

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