Warum wir die Losung „Sozialismus oder Barbarei“ ernst meinen


Die von Rosa Luxemburg 1916 ausgerufene Losung „Sozialismus oder Barbarei“ ist eine kurze aber aufrichtige Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse unter dem Diktat der bürgerlichen Demokratie mit der Krankheit Kapitalismus und nur der Sozialismus wird uns Leben lassen. 

Die gescheiterten sozialistischen Revolutionen in der Weimarer Republik führten schon in die Barbarei und auch heute heißt es wieder richtigerweise „Sozialismus oder Barbarei“. Vor der Coronakrise war es vor allem der westliche Imperialismus der eine Schneise der Verwüstung durch Asien, Afrika und Lateinamerika zog. Die Regierung Chiles unter Salvador Allende wurde in die Barbarei gestürzt, genauso wie der Kongo durch die Ermordung von Patrice Lumumba ins Chaos katapultiert wurde. Immer wieder schaffte es der Imperialismus den revolutionären Sozialismus, welcher objektiv die Lage der Arbeiter*innenklasse in den jeweiligen Ländern verbesserte, zu stürzen und zu erdrosseln. Und wie schon Rosa Luxemburg schlussfolgerte kann hierauf nur Barbarei in Form von Marktwirtschaft und Imperialismus folgen. 

Nun befinden wir uns in einer der stärksten Krisen, die unsere Gesellschaft erschüttern wird. Wieder wird die Analyse der Genossin Luxemburg richtig sein. Der Kapitalismus kennt nur eine Antwort auf die Krise und diese besteht aus dem Auspressen der Arbeiter*innen in den kapitalistischen Zentren und abhängigen Ländern der restlichen Welt. Während die großen Konzerne ihre Arbeiter*innen massiv unter Druck setzen, damit sie in der Krise weitere Profite generieren, um die Taschen der Manager*innen zu füllen, sind es unsere Klassenschwestern und -brüder, die Angst um ihr Einkommen haben müssen und somit auch um alle anderen Belange, die zum Überleben von großer Notwendigkeit sind. Die Regierungen dieser Länder können keine richtigen Handlungen in Zeiten der Krise unternehmen, da sie selber Abhängige und Regierte der Bourgeoisie sind. Der Druck der Besitzenden lässt die Repräsentanten der bürgerlichen Demokratie zusammenknicken wie Streichhölzer, denn sogar wenn sie wollen würden, dann könnten sie nicht richtig auf die Krise reagieren. Eine richtige Reaktion auf die Krise kann nur die Planwirtschaft und Enteignung der Kapitalist*innen sein, was aber mit diesen Feiglingen nicht zustande kommen wird. Große Hoffnungen braucht Mensch sich da auch nicht zu machen. Nach mir die Sintflut lautet das Motto der Regierenden. 

Nun steht die These im Raum, dass nur die Planwirtschaft und Enteignung die richtige Reaktion auf die Krise wären bzw. allgemein der Sozialismus die einzige richtige Antwort sein kann. Doch was würde der Sozialismus besser machen mögen sich einige fragen. Nun, die Antwort ist simpel. Der Sozialismus bietet die notwendigen Instrumente, um die Krise in die Knie zu zwingen und sogar welche, die uns gestärkt aus der Krise gehen lassen. Zunächst würde die Enteignung der Kapitalist*innen den Druck von den Arbeiter*innen nehmen, da niemand mehr seine Arbeitskraft für unnötige Produktion, unter Risiko der Erkrankung an die Kapitalist*innen, die den Lohn auszahlen, verkaufen müsste. Die meisten Arbeiter*innen, denen die Betriebe nun gehören würden, könnten sich erstmal in häusliche Quarantäne begeben und dort ihre Gesundheit schonen. Alle die aktuell keine Wohnung haben würden in den zahlreichen und ehemaligen AirBnB-Wohnungen unterkommen, ohne dafür erstmal was tun zu müssen. Gehört ja keinem gierigen Arschloch mehr, der dafür noch horrende Miete sehen will. Nun entscheiden wir, was produziert wird und wie es produziert wird. Einen Porsche Cayenne braucht aktuell niemand, aber Beatmungsgeräte sind notwendig, sodass wir die Produktion in den enteigneten Fabriken auf die Herstellung von notwendiger medizinischer Ausrüstung umstellen könnten, ohne Profitgier und Gefährdung der Arbeiter*innen. Mit den enteigneten Fabriken können wir die Produktion gemeinsam planen. Dabei würden wir nach Notwendigkeit priorisieren, denn wie gesagt Luxusgüter braucht aktuell niemand und diese kann sich auch sowieso nur ein reicher Bruchteil der Bevölkerung leisten. Das auch nur so lange bis wir sie enteignet haben. Durch die Enteignung holen wir uns also den ganzen Wohlstand zurück, denn wir für die Kapitalist*innen aufgebaut haben und mit der Planwirtschaft werden wir diesen Reichtum gerecht verteilen. Wenn wir jedoch weiter passiv bleiben, dann wird der Kapitalismus siegen und mit ihm die Barbarei. Wir werden verarmen und erkranken. Wir werden die Krise bezahlen, um die Profite der Reichen zu schützen. Jede Krise mündete in der Verarmung der betroffenen Menschen. Die Banken wurden mit unserem Reichtum bezahlt und auch diesmal werden wir bezahlen müssen, um Amazonbesitzer Jeff Bezos und seinen Freunden den Luxus zu bezahlen, während unsere Geschwister verhungern. Die Krise von 2008 soll die letzte Krise sein, bei der uns fast das letzte Leben ausgepresst wurde. Im Kapitalismus gibt es keine gerechte Verteilung und auch keine Antworten. Das System beruht auf Ausbeutung, Krisen, Krieg und Egoismus, während der Sozialismus Frieden, Solidarität und Sicherheit schafft. Solange die Kapitalist*innen mit unserem Leben wirtschaften, werden wir leiden. Es sollte uns nicht verwundern, dass Kuba trotz bescheidener Ausgangssituation souverän auf die Krise reagiert. Dort gehören die Krankenhäuser der Bevölkerung und nicht irgendwelchen Aktionär*innen. Wenn wir die Krise überstehen wollen, dann lasst uns den Weg gehen, der gegangen werden muss und dieser besteht aus dem Aufbau des Sozialismus in Deutschland und dem Rest der Welt! Doch dieser Kampf wird keine Einhornreitveranstaltung, dessen müssen wir uns bewusst sein.

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