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Bekennerschreiben: Wir sind schuld an Covid-19.

In Zeiten der Krise werden Widersprüche in unserer Gesellschaft besonders deutlich. In der Krise erkennt man, wer sich schützen kann und wen die Auswirkungen mit voller Härte treffen. Nehmen wir die aktuelle Krise rund um das Corona Virus als Beispiel. Leergehamsterte Regale verursachen, bei denen die nicht auf ihr Geld achten müssen, eventuell ein ungläubiges Lachen, im schlimmsten Fall gehen sie auf die Nerven, aber wirklich weh tun sie nicht. Bei denen aber, die dank Sozialhilfe, Rente oder mieser Bezahlung bereits darauf achten müssen, welche Nudelmarke sie kaufen und ob es am Ende des Monats noch für mehr als Pesto reicht, reißen solche vermeintlichen Kleinigkeiten ein tiefes Loch in die Tasche. Und während die einen gemütlich im Home-Office sitzen und die Firmenaufträge in der Telefonkonferenz dirigieren, fallen Verkäufer*innen dank Flexiverträgen mit unsicherer Stundenanzahl und Zeitarbeit auf ein Einkommen, welches nicht einmal für den Monat reicht.  Während Manager sich Jahr für Jahr fette Boni auszahlen, darf das Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Sozialen Einrichtungen unter beschissenen Bedingungen weiter schuften. Jobs bei Aldi, die vor kurzem noch als das Letzte angesehen wurden, weil die Menschen ja nur Regale einräumen, kriegen jetzt wo ihre Bedeutung endlich klar wird, statt mehr Geld ein aufmunterndes Schulterklopfen. Wenn dann in Bayern ehemalige Krankenpfleger von denen, die zuvor den Gesundheitssektor bis in die letzte Ecke privatisiert und kaputtgespart haben, noch dazu angehalten werden, ihren Beruf als Freiwillige wieder aufzunehmen, ist das an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Gleichzeitig werden neue autoritäre Reformen und Vorgehensweisen vorangetrieben wie die Handyüberwachung von Kranken, das Aussetzen des Versammlungsrechts, die vermehrte Bullenpräsenz in „Problembezirken“ und drakonische Strafen für Jugendliche die draußen Fußball spielen. Diese Liste von Ungerechtigkeiten ist nicht vollständig und man kann sie noch ewig fortführen. Dabei sind die Auswirkungen dieser Krise noch kaum abzuschätzen. In Zeiten der Krise werden Widersprüche in unserer Gesellschaft also zwar besonders deutlich, die Widersprüche waren aber bereits lange vorher vorhanden. Eine kommunistische Bewegung muss es schaffen diesen Umstand den Menschen bewusst zu machen. Dazu bedarf es einer kontinuierlichen Arbeit, die gleichzeitig auf solche aktuellen Ereignisse reagieren kann und im besten Fall selbst injiziert. Da wir noch nicht wie die Genossen in Frankreich auf eine Massenmobilisierung bauen können, haben wir uns zu einem unkonventionellen Mittel entschlossen. Ein Virus. Ein Virus, der diese Welt genauso krank macht und durchzieht wie das Wirtschaftssystem, welches uns auf erzwungen wird. Deshalb geben wir es hiermit zu, der Rote Aufbau hat Covid-19 in fast vergessenen Bunkern der Sowjetunion entdeckt und auf diese Welt losgelassen. Wir waren es die infizierten Fledermäuse gegessen haben. Wir waren es die Jair Bolsonaro und Boris Johnson angehustet haben. Wir hoffen damit den Grundstein für ein neues Bewusstsein und eine daraus entstehende Radikalisierung unserer Klasse gelegt zu haben. Kommende Generationen werden uns dafür danken. Die Geschichte wird uns freisprechen! Für die kommunistische Revolution!

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