Derzeit steigt die Inflation in Deutschland auf Rekordhöhe. Inflation heißt dabei nichts Anderes, als eine Verteuerung der Güter die wir zum Leben benötigen. Was das im Alltag für uns bedeutet, ist schon seit Wochen spürbar. Die Benzin- und Dieselpreise erreichen ein nie Dagewesenes Niveau. Auch die Strom – und Heizkosten steigen. Letztere werden durchschlagen, wenn die nächste Nebenkostenabrechnung für die Wohnung kommt. Hier werden hunderte Euro an Nachzahlung gefordert werden, da die üblichen Vorauszahlungen die exorbitant gestiegenen Kosten nicht decken. Vielen droht zudem eine Mieterhöhung. Sieht der Mietvertrag eine ‚Indexmiete‘ vor, kann der Vermieter nämlich eine Mieterhöhung in Höhe Teuerungsrate verlangen. Diese liegt derzeit schon bei etwa 7,5 %. Es drohen zusätzlich zu den gestiegenen Nebenkosten also noch saftige Mieterhöhungen. Diese treiben wiederum den sogenannten Mietenspiegel in die Höhe, so das mittelfristig auch Mietern ohne Indexmiete weitere Mieterhöhungen drohen. Die völlig außer Kontrolle geratenen Wohnungsmieten bekommen durch die Teuerungsrate also noch einen kräftigen Schub.
Dabei fällt die Teuerung nicht gleichmäßig aus. Gerade günstige Produkte beim Discounter sind in den letzten Wochen nicht etwa um 7,5% gestiegen, sondern haben sich teilweise fast verdoppelt. Für einen vollen Kühlschrank greifen wir also deutlich tiefer in die Tasche, oder beschränken unsere Lebensmittelauswahl weiter. Dabei leben arme Menschen in Deutschland schon jetzt im Schnitt etwa 10 Jahre kürzer als die Reichen. Neben dem Zugang zum Gesundheitswesen sind dabei auch die finanziellen Möglichkeiten zu einer gesunden und vielfältigen Ernährung entscheidend.
Vor diesem Hintergrund sind gestiegene Preise für fossile Kraftstoffe oder tierische Produkte kein begrüßenswerter Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Es geht nicht darum, bestimmte Güter nur noch Reichen zugänglich zu machen. Gerade gestiegene Kraftstoffpreise führen zu einer Verteuerung lebensnotwendiger Güter. Unsere Versorgung und damit unser Leben darf nicht von den Launen des Marktes abhängen. Dies gilt insbesondere in ärmeren Ländern, wo die gestiegenen Preise die Menschen gerade in den Hunger treibt. Ursache der Inflation sind insbesondere die dem Kapitalismus innewohnende Profitgier und Kriege. Weiter ist es unmöglich globale Krisen wie Pandemien zu lösen, wenn gnadenlose Konkurrenz herrscht.
Derzeit gilt es den Frontalangriff auf unsere Lebensqualität abzuwehren. Dafür brauchen wir insbesondere Lohnerhöhungen, welche mindestens so hoch ausfallen wie die Teuerungsrate. Solche Regelungen konnten etwa in Italien zur Hochzeit kämpferischer Gewerkschaften und Bewegungen schon erstritten werden. Insgesamt ist eine gesicherte Versorgung und Lebensqualität nur dann möglich, wenn die Produktion sich nicht nach den Profiten, sondern den Bedürfnissen der Menschen richtet.
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